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Was ist die Sahm-Regel und welche Informationen liefert sie Investoren?

by AktivInvestor

Die Anleger spekulieren aktuell auf eine Zinswende in den USA für die zweite Jahreshälfte 2024. Anlass zur Hoffnung gibt dabei auch der US-Arbeitsmarkt, denn der hat sich zuletzt spürbar abgeschwächt. Erreichte die US-Arbeitslosenquote im letzten Jahr noch ein Tief bei 3,5 Prozent, stieg sie im Juli bereits auf 4,3 Prozent an. Und die Fed hat den US-Arbeitsmarkt zu einem ihrer wichtigsten Indikatoren gemacht. Erst wenn sich dieser abkühlt, sind Zinsschritte möglich.

Im Zusammenhang mit der US-Arbeitslosenquote war zuletzt deshalb auch recht häufig von der Sahm-Regel zu lesen, mit dem Ökonomen versuchen, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA abzuleiten.

Was ist die Sahm-Regel?

Die Sahm-Regel, benannt nach der Ökonomin Claudia Sahm, ist ein Frühindikator, um Rezessionen zu erkennen. Sie basiert auf der historischen Beobachtung, dass ein signifikanter Anstieg der Arbeitslosenquote oft ein Vorbote für eine wirtschaftliche Rezession ist.

Genauer gesagt, besagt die Sahm-Regel, dass eine Rezession wahrscheinlich ist, wenn die dreimonatige gleitende Durchschnittsarbeitslosenquote um mindestens 0,5 Prozentpunkte über den niedrigsten Wert der letzten 12 Monate steigt.

Anwendung und Bedeutung für Investoren

Für Investoren bietet die Sahm-Regel wertvolle Informationen, da sie eine frühzeitige Warnung vor wirtschaftlichen Abschwüngen liefert. Dies ermöglicht es Investoren, ihre Portfolios entsprechend anzupassen. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte, die Investoren beachten sollten:

  1. Frühwarnsystem: Die Sahm-Regel dient als Frühwarnsystem für bevorstehende Rezessionen. Ein Anstieg der Arbeitslosenquote kann Investoren signalisieren, dass es an der Zeit ist, defensive Maßnahmen zu ergreifen, wie z.B. das Umschichten von Aktien in sicherere Anlagen wie Anleihen oder Gold.
  2. Marktvolatilität: Während einer Rezession neigen die Märkte dazu, volatiler zu werden. Die Sahm-Regel kann Investoren helfen, sich auf diese Volatilität vorzubereiten und Strategien zu entwickeln, um ihre Portfolios zu schützen.
  3. Langfristige Planung: Investoren, die langfristige Strategien verfolgen, können die Sahm-Regel nutzen, um ihre Investitionsentscheidungen zu überdenken und sicherzustellen, dass sie auf mögliche wirtschaftliche Abschwünge vorbereitet sind.

Kritische Betrachtung und Grenzen

Grundsätzlich ist die Sahm-Regel ein nützlicher Indikator, um frühzeitig rezessive Tendenzen einer Volkswirtschaft zu erkennen. Allerdings basiert sie ausschließlich auf der Arbeitslosenquote und berücksichtigt keine anderen wirtschaftlichen Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder die Inflation. Investoren sollten daher vor wichtigen Anlageentscheidungen auch andere Indikatoren betrachten und die Sahm-Regeln nicht isoliert betrachten.

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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