Liest man die von Unternehmen regelmäßig veröffentlichten Quartal-, Halbjahres- oder Jahresberichte, dann ist bei der Präsentation der Finanzkennzahlen häufig auch von der EBIT Marge die Rede. Was damit genau gemeint ist und wie Anleger diese Zahl richtig interpretieren können, stellen wir in diesem Beitrag vor.
Definition: Was versteht man unter EBIT?
Das EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die den operativen Gewinn eines Unternehmens vor Abzug von Zinsen und Steuern dargestellt. Das EBIT zeigt also, wie profitabel ein Unternehmen mit seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit innerhalb einer definierten Zeitspanne (Geschäftsjahr, Quartal) gearbeitet hat, ohne das Finanzierungskosten und Steuern berücksichtigt werden. Es geht also um die reine operative Leistung innerhalb der Betrachtungsperiode (und nicht den Jahresüberschuss).
Ableitung vom EBIT: Was ist die EBIT Marge?
Die EBIT-Marge leitet sich von vom EBIT ab und ist ebenfalls eine wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahl. Sie beschreibt das Verhältnis des operativen Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) eines Unternehmens im Verhältnis zum erzielten Umsatz, also die Umsatzrentabilität.
Sie gibt also an, wie viel Prozent des Umsatzes nach Abzug der operativen Kosten, aber vor Abzug von Zinsen und Steuern, als Gewinn im Unternehmen verbleiben. Die EBIT-Marge wird in Prozent angegeben.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Wenn ein Unternehmen einen operativen Gewinn (EBIT) von 2 Millionen Euro und einen Umsatz von 10 Millionen Euro erzielt, beträgt die EBIT-Marge 20 %. Das bedeutet, dass 20 % des Umsatzes als operativer Gewinn übrig bleiben.
Wie wird die EBIT-Marge berechnet?
Die Formel zur Berechnung der EBIT-Marge lautet also:
EBIT-Marge = EBIT / Umsatz * 100
Was sind Vor- und Nachteile bei der Betrachtung der EBIT Marge?
Die Verwendung der EBIT Marge als Finanzkennzahl zur Betrachtung der Rentabilität eines Unternehmens hat Vor- und Nachteile. Einige davon sind:
Vorteile
- Klarheit über operative Effizienz: Die EBIT-Marge zeigt, wie effizient ein Unternehmen seine operativen Kosten im Verhältnis zu seinen Einnahmen kontrolliert.
- Vergleichbarkeit: Sie ermöglicht den Vergleich der operativen Rentabilität von Unternehmen unabhängig von deren Kapitalstruktur und Steuerbelastung.
- Fokus auf Kerngeschäft: Da Zinsen und Steuern ausgeklammert werden, konzentriert sich die EBIT-Marge auf das Kerngeschäft des Unternehmens.
Nachteile
- Vernachlässigung von Finanzierungskosten: Die EBIT-Marge berücksichtigt keine Finanzierungskosten, was bei hoch verschuldeten Unternehmen zu einem verzerrten Bild führen kann.
- Steuerliche Unterschiede: Da Steuern nicht einbezogen werden, können Unterschiede in der Steuerpolitik zwischen Ländern oder Regionen nicht berücksichtigt werden.
- Einmalige Effekte: Einmalige oder außergewöhnliche Ereignisse können die EBIT-Marge beeinflussen und somit ein verzerrtes Bild der operativen Effizienz geben.
Warum die EBIT-Marge ein nützliches Hilfsmittel für Investoren ist
Für Investoren ist die EBIT Marge ein nützliches Hilfsmittel bei der Suche nach Anlagemöglichkeiten, mit der sie die Rentabilität und operative Effizienz eines Unternehmens bewerten und verschiedene Unternehmen miteinander vergleichen können.
- Bewertung der operativen Effizienz: Die EBIT-Marge zeigt, wie effizient ein Unternehmen seine operativen Kosten im Verhältnis zu seinen Einnahmen kontrolliert. Eine höhere EBIT-Marge deutet auf eine bessere Kostenkontrolle und höhere Rentabilität hin.
- Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen: Da die EBIT-Marge unabhängig von der Kapitalstruktur und Steuerbelastung eines Unternehmens ist, ermöglicht sie den Vergleich der operativen Rentabilität verschiedener Unternehmen innerhalb derselben Branche.
- Fokus auf das Kerngeschäft: Die EBIT-Marge konzentriert sich auf das operative Kerngeschäft eines Unternehmens, indem sie Zinsen und Steuern ausklammert. Dies gibt Anlegern einen klaren Einblick in die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens.
- Früherkennung von Trends: Veränderungen in der EBIT-Marge können frühzeitig auf positive oder negative Trends in der operativen Effizienz eines Unternehmens hinweisen, was Anlegern hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen.
- Risikobewertung: Eine stabile oder steigende EBIT-Marge kann ein Indikator für ein geringeres operatives Risiko sein, während eine sinkende EBIT-Marge auf potenzielle Probleme hinweisen kann.
- Langfristige Planung: Unternehmen mit einer hohen und stabilen EBIT-Marge haben oft eine bessere Grundlage für langfristige Investitionen und Wachstum, was für Anleger attraktiv sein kann.