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Für AnlegerInnen mit mehr Risikoappetit: So funktionieren Short-ETFs

by AktivInvestor

Grundsätzlich bilden Exchange Traded Funds, also ETF, den zugrundeliegenden Index 1:1 nach. Steigt der Index also um zwei Prozent, dann steigt auch der Kurs des ETF um zwei Prozent. Fällt der Index dagegen um ein Prozent, verliert auch der Kurs des ETF um ein Prozent.

Außerdem haben wir bisher gelernt, dass mit ETFs die Entwicklung eines Index nachgebildet wird, d.h. Anleger setzen auf Kursgewinne in diesem Index. Gibt der Index allerdings nach, dann erleidet auch der ETF-Käufer einen Verlust in dieser Höhe. Steigende Notierungen des Index sind also gut für den ETF, fallende logischerweise nicht so sehr.

Es geht aber auch anders, denn mit einem Short-ETF können AnlegerInnen ganz bewusst auf fallende Kurse spekulieren. Short ist dabei das Synonym für fallende Kurse an der Börse.

Mit Short-ETFs gezielt auf fallende Kurse setzen

Wenn Du mit fallenden Kursen bei einem bestimmten Index oder für einen Gesamtmarkt rechnest, dann bieten Dir Short-ETFs die Möglichkeit, dort ganz gezielt auf fallende Kurse zu setzen. Der Short-ETF bildet dabei den zugrunde liegenden Index invers ab, d. h. er bewegt sich entgegengesetzt zum Referenzindex. AnlegerInnen können also in umgekehrter Weise von der Indexentwicklung profitieren.

Mit einem Short-ETF auf den deutschen Leitindex DAX erzielen AnlegerInnen vereinfacht betrachtet einen Gewinn von 10 Prozent, wenn der DAX40 im gleichen Zeitraum um 10 Prozent fällt. Allerdings gilt es hier, die sogenannte Pfadabhängigkeit zu beachten (dazu später noch mehr).

Short-ETFs sind nicht physisch repliziert (d.h. sie bilden die im zugrunde liegenden Index enthalten Werte nicht 1:1 nach), sondern bauen den Referenzindex über Derivate spiegelverkehrt (also synthetisch) nach, man spricht hier auch von inverser Replikation.

Risiken von Short-ETFs

Mit dem Einsatz von Short-ETFs spekulieren Anleger auf fallende Märkte. Da sich aber beispielsweise der Aktienmarkt langfristig (bislang zumindest) immer aufwärts bewegt hat, setzt man also mit einem Short-ETF hier gegen den Trend, und das ist immer mit größeren Risiken verbunden. Dessen sollten sich Anleger vor dem Kauf eines Short-ETF unbedingt bewusst sein. Deshalb eignen sich Short-ETF eher für kurzfristige Spekulationen und sind nur für risikobewusste und erfahrene Anleger mit entsprechenden Kenntnissen geeignet.

Noch größer ist das Risiko, wenn der Short-ETF zusätzlich mit einem Hebel ausgestattet ist.

Einsatzmöglichkeiten von Short-ETFs

Neben dem bereits beschriebenen Zweck der Spekulation, also bei fallenden Kurse eine Rendite zu erzielen, haben AnlegerInnen mit Short-ETFs aber auch die Möglichkeit, ihr Depot gegen Kursrückgänge abzusichern. Wenn es dann tatsächlich zu Kursverlusten im Gesamtportfolio kommt, kann mit Short-ETFs in dieser Zeit Geld verdient werden. Allerdings muss dabei – vor allem, wenn der Short-ETF länger im Depot bleiben sollen – auf die sogenannte Pfadabhängigkeit geachtet werden, da diese kräftig an der Rendite nagt.

Pfadabhängigkeit frißt Rendite

Ein sehr wichtiger Einflussfaktor bei der Performance von Short-ETFs ist die sogenannte Pfadabhängigkeit. Sie entsteht durch die tägliche Neuberechnung des Short-ETFs und immer auf den Stand vom Vortag bezieht. Dadurch können starke Schwankungen im Basiswert zu erheblichen Unterschieden in der Entwicklung von Referenzindex und Short-ETF führen.

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Foto von Anna Nekrashevich

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