Als Safe Haven werden Anlagen bezeichnet, die geeignet erscheinen, in Zeiten von Marktturbulenzen (Rezession, Kriege, Inflation, heftige Zinsbewegungen) den Anlegern einen sicheren Hafen für ihr Vermögen zu bieten. Der Safe Haven soll das Verlustrisiko minimieren, im optimalen Falle in der Abschwungphase sogar noch an Wert gewinnen. Der Safe Haven wird umso wichtiger, je länger die Marktturbulenzen dauern. Deshalb ist es wichtig, dass die Save Haven-Anlage nicht mit dem Gesamtmarkt korreliert, um nicht – wie die anderen Vermögenswerte – ebenfalls an Wert zu verlieren. Noch besser ist eine negative Korrelation, da sich dann die Save Haven-Anlage entgegengesetzt zum Abschwung am Gesamtmarkt bewegt und sogar noch wertsteigernd wirkt.
Die wohl bekannteste Safe Haven-Anlage der letzten Jahrzehnte dürfte zweifelsfrei Gold sein, das oft auch als Krisenwährung bezeichnet wird. Aber auch andere Edelmetalle gelten in Zeiten von volatilen Märkten oder in Krisenzeiten als Safe Haven, mit dem der Erhalt des Vermögens gesichert werden soll. Aber auch bei Save Haven-Anlagen ist es wichtig, zu diversifizieren, um nicht von der Wertentwicklung einer einzigen Anlageform abhängig zu sein!
Neben Gold haben sich in den letzten Jahrzehnten u.a. auch
- Staatsanleihen von Staaten mit hoher Bonität (die großen westlichen Volkswirtschaften),
- Defensive und konjunkturunabhängige Aktien (z. B. große Versorgerwerte, Unternehmen aus dem Gesundheitswesen oder der Lebensmittelproduktion) oder
- bestimmte Währungen mit hoher Bonität, wie z.B. der Schweizer Franken oder der US-Dollar
als Save Haven-Anlage bewährt.
Save Haven Demand: Baustein zur Berechnung des Fear and Greed Index
Der Save Haven Demand ist einer von sieben Indikatoren, die CNN Business zur täglichen Berechnung seines Fear and Greed Index benötigt. Der Fear and Green Index erfasst dabei die aktuelle Stimmung an den Finanzmärkten und zeigt, wie groß die Gier oder Angst der Anleger ist (und was aktuell überwiegt) und ist ein hilfreiches Tool bei Anlageentscheidungen.
Der Index kann Werte von extremer Angst (Extreme Fear) bis hin zu extremer Gier (Extreme Greed) annehmen.
Beim Indikator Save Haven Demand wird die Differenz zwischen den Renditen von Aktien und denen von Staatsanleihen gemessen. Entwickeln sich die Renditen von Anleihen besser als die von Aktien, kann das ein Signal dafür sein, dass Anleger mit schwierigen Zeiten rechnen und sich deshalb in die scheinbar sichereren Anlagen flüchten (Fear).