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AktivInvestor Premium 15/2025 – Zollhammer in den USA: Trump lässt die Börsen beben

by admin

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

am vergangenen Mittwoch war es so weit: Der beste US-Präsident aller Zeiten hat am von ihm so genannten „ „Liberation Day“ seine Zolltabelle (auf vermutlich selbstgemalten Tafeln) in die Höhe gehalten und mit den gegen die ganze Welt verhängten Zöllen die Finanzmärkte ins Chaos gestürzt. Mit einer vermutlich mit der Gratisversion von ChatGPT entwickelten Formel wurde auf Basis kruder Mathematik errechnet, mit welchen Vergeltungszöllen Amerika auf das böse Ausland und dessen Ausbeutung der USA reagiert. Und weil die USA trotzdem lieb und nett sind, antworten sie nur mit dem halben reziproken Zoll des jeweiligen Landes.

Damit sollen nun die Bilanzdefizite Amerikas gegenüber den Amerika „feindlich“ gesinnten Staaten abgebaut werden. Wie dilettantisch hier vorgegangen wurde, zeigt die Tatsache, dass bei der Berechnung so einfache Fehler wie die Nichtberücksichtigung von Dienstleistungen gemacht wurden. Auch die Leistungen von Digitalkonzernen wie Google, Amazon oder Meta, die zufälligerweise ihre Niederlassungen in Irland haben und damit zu den innereuropäischen Leistungen gehören, sind nicht in die Berechnungen eingeflossen. Aber auch dieser Dilettantismus könnte Teil des Plans gewesen sein.

Dass Trumps Rechnung nicht ganz aufgehen könnte, zeigte die Reaktion der Finanzmärkte. Denn noch stärker als die europäischen Aktienmärkte brachen die amerikanischen Börsen ein. Dass Aktien für die Amerikaner bei der Altersvorsorge eine große Rolle spielen, macht das ganze Drama besonders brisant.

Aber auch der deutsche Aktienmarkt wurde hart getroffen. Bereits  in der letzten Handelswoche verlor der DAX  6,8 Prozent und schloss nur knapp über 20.000 Punkten.

Der richtige Einschlag folgte aber dann am Montag, als der DAX zur Handelseröffnung um rund zehn Prozent bis auf 18.489 Punkte einbrach. Wie nervös die Anleger tatsächlich sind, zeigte eine Falschmeldung auf der Plattform X über eine erneute Aussetzung der Zölle, in deren Folge der DAX in kürzester Zeit um über 2.000 Punkte zulegte, um dann genauso schnell wieder den Großteil dieser Gewinne abzugeben.

Die Angst der Anleger spiegelt sich aber auch im Fear & Greed-Index wider, der auf nur noch vier Punkte gefallen ist. Das Angstbarometer VIX wiederum sprang auf über 50 Punkte. Im Abschnitt Marktstimmung & Ausblick gehe ich näher auf die Gesamtsituation ein und werfe einen Blick auf den DAX aus charttechnischer Sicht sowie auf wichtige Indikatoren.

Spuren hat der Ausverkauf am vergangenen Montag natürlich auch im AktivInvestor-Depot hinterlassen: bleibende und (hoffentlich nur) temporäre. Bleibend, denn Aktien der AUTO1 Group und von Nvidia sind am Montag unter ihren jeweiligen Stop Loss gefallen und wurden damit verkauft. Temporär dahingehend, da ich hoffe, dass die noch im AktivInvestor-Depot verbliebenen Werte mittelfristig wieder deutlich zulegen können.

Nach dem Verkauf von Evotec in der letzten Woche und den jetzt erfolgten zwei weiteren Verkäufen dünnt damit das AktivInvestor-Depot weiter aus. Positiv daran: die Liquidität legt weiter zu. Gute Voraussetzungen also, um später zu niedrigeren Bewertungen wieder zuschlagen zu können.

Im Abschnitt Depot-Update können Sie alles Wichtige zu einzelnen Depotwerten ausführlich nachlesen, in der Übersicht der bislang abgeschlossenen Depot-Verkäufe die bislang erfolgten Verkaufstransaktionen nachvollziehen.

Wichtige Wirtschaftsnachrichten der vergangenen Tage finden Sie wie gewohnt am Ende der Ausgabe.

Trotz der aktuellen Turbulenzen wünsche ich Ihnen wie immer viel Spaß bei der Lektüre Ihrer neuen Ausgabe des AktivInvestor Premium.

Es grüßt Sie herzlich, Ihr

Torsten Pinkert

Marktstimmung & Ausblick

Zollhammer in den USA: Trump lässt die Börsen beben

Der von den USA losgetretene Handelsstreit mit dem Rest der Welt bleibt das bestimmende Thema an der Börse und lässt auch die Volatilität explodieren. Der Angstindex VIX, der die Schwankungsbreite des S&P 500 misst, ist im Zuge des Einbruchs Anfang der Woche sogar über 50 Punkte gestiegen.

Der Abverkauf begann bereits letzte Woche Donnerstag, nachdem Trump am Mittwochabend am „Liberation Day“ sein Zollpaket vorgestellt die reziproken Zölle gegen den Rest der Welt im Einzelnen verkündet hat. Damit will man die Länder besonders hart bestrafen, die als „schlimmste Übeltäter“ den USA besonders weh tun, also ein besonders hohes Handelsdefizit haben. So trifft es beispielsweise Lesotho und Saint Pierre und Miquelon mit 50 Prozent, Kambodscha mit 49 Prozent, Laos mit 48 Prozent oder Madagaskar mit 47 Prozent. Das beispielsweise Palmöl nicht in den USA produziert werden kann, scheint Trump dabei komplett zu vergessen. Und auch kein Amerikaner dürfte bereits sein, im Billiglohnsektor T-Shirts zu produzieren.

Die Europäische Union kommt dabei mit 20 Prozent noch glimpflich davon. Das dachten vermutlich zuerst auch die Chinesen mit den gegen sie verhängten 34 Prozent, die aber noch zu den schon bestehenden 20 Prozent dazukommen. Das Ganze erhöht sich damit bereits auf 54 Prozent. Da China aber nicht zu Trump gekrochen kam und um Gnade (oder einen Deal) gebettelt, sondern mit Gegenzöllen reagiert hat, gabs nochmal 50 Prozent obendrauf. Damit summieren sich die chinesischen Zölle, die wie alle anderen ab heute in Kraft treten, auf stattliche 104 Prozent! Jeder kann sich damit selbst ausmalen, was zukünftig ein iPhone kosten wird.

Die Börsen hat Trump damit ins Chaos gestürzt, denn nach Ansicht vieler Experten erhöhen die nun anstehenden Handelskriege die Wahrscheinlichkeit für eine weltweite Rezession. Nach Meinung der Experten von der US-Investmentbank Goldman Sachs hat sich wegen Trumps Zollpolitik die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den USA von 35 auf 45 Prozent erhöht. JPMorgan hat die Prognose für eine weltweite Rezession sogar von 40 auf 60 Prozent angehoben.

Trumps erratisches Vorgehen könnte allerdings auch Kalkül sein, um den Dollar abzuwerten und so das US-Defizit zu reduzieren. Traut man ihm tatsächlich so viel Berechenbarkeit zu, dann würde er den aktuellen Börsencrash wissentlich in Kauf nehmen. Wohl wissend, dass die Altersvorsorge der Amerikaner größtenteils auf Aktien basiert.

Weltweit rauschten die Aktienkurse in den letzten Tagen in den Keller. Der DAX, der vor der Bekanntgabe letzten Dienstag mit 22.539 Punkten aus dem Handel ging, rutschte am Montag im Tief bis auf 18.489 Punkte ab.

Noch heftiger erwischte es allerdings die US-Börsen – und hier vor allem Technologiewerte. Der Standardwerteindex Dow Jones hat in der letzten Woche 8 Prozent verloren und setzt die Kursverluste in dieser Woche fort. Beim Nasdaq100 summieren sich die Kursverluste seit dem Zollhammer auf rund 12 Prozent!

Sentiment- und Indikatorenlage

Dramatisch verschlechtert hat sich mit den jüngsten Kurseinbrüchen auch die Sentiment- und Indikatorenlage. Hier ist teils die pure Panik erkennbar.

Der von CNN berechneten Fear & Greed Index auf den S&P 500, der in der vergangenen Woche mit 21 Punkten bereits in den Bereich „Extreme Fear“ abgerutscht ist, rutscht weiter ab auf nur noch 4 Punkte! Mehr Angst geht fast nicht.

Bildquelle: CNN.com

Extrem angestiegen ist auch der Angstindex VIX (CBOE Volatility Index), der die Schwankungsbreite des S&P 500 misst. Bereits in der Vorwoche lag der VIX bei 22,28 Punkten, in dieser Woche springt er auf aktuelle 52,33 Punkte. Nach Ansicht der Anleger dürften die Kursausschläge auch in den nächsten Tagen und Wochen extrem bleiben.

Nach leichter Entspannung in den vergangenen beiden Wochen hat sich auch das von der American Association of Individual Investors (AAII) ermittelte Anleger-Sentiment wieder spürbar eingetrübt. Waren letzten Woche noch 27,4 Prozent der Anleger bullisch, sind das nun nur noch 21,8 Prozent. Dagegen hat sich die Zahl der bärisch eingestellten Anleger deutlich von 58,1 Prozent auf 61,9 Prozent erhöht. Eine deutliche Mehrheit rechnet also auch weiterhin mit Kursverlusten in den nächsten 6 Monaten.

Bildquelle: AAII.com

DAX weitet Korrekturbewegung aus – Kursausschläge bleiben extrem

Chartquelle: TradingView

Unglaubliche 2.310 Punkte lagen am Montag zwischen dem Tageshoch (20.468 Punkte) und Tagestief (18.489 Punkte) im DAX. Mit einem Schlusskurs von 19.789 Punkten fiel das Tagesergebnis damit sogar noch vergleichsweise glimpflich aus. Eine technische Gegenreaktion ließ den DAX am Dienstag dann bis auf das Tageshoch bei 20.799 Punkten steigen. Dass der deutsche Leitindex am heutigen Mittwoch aktuell wieder bei ca. 19.700 Punkten gehandelt wird, dürfte die Richtung für die nächsten Tage und Wochen vorgeben. Es muss weiter mit einer hohen Volatilität gerechnet werden.

Vorhersagen sind im aktuellen Umfeld kaum möglich, da die kleinste Äußerung Trumps über neue Zölle oder mögliche Deals Kurssprünge von teils mehr als tausend Punkten zur Folge haben kann. So geschehen am Montag, als ein Falschmeldung auf X über eine Aussetzung der Zölle für 90 Tage innerhalb weniger Minuten für eine wahre Achterbahnfahrt sorgte. Im S&P 500 wurden binnen 15 Minuten 2,4 Billionen US-Dollar an Börsenwert gewonnen und direkt danach wieder vernichtet.

Wichtig erscheint momentan auf der Oberseite aktuell die 20.000er-Marke, darüber dann das gestern erreichte Wochenhoch bei 20.799 Punkten sowie das Dezemberhoch bei 20.523 Punkten. Auch die 200-Tage-Linie bei ca. 19.800 Punkten sollten Anleger unbedingt im Blick behalten.

Auf der Unterseite liegt die erste wichtige Haltemarke am Dezembertief bei ca. 19.650 Punkten, gefolgt vom Wochentief am Montag bei 18.489 Punkten. Darunter rücken dann sogar wieder Bereiche um die 18.200 Punkte (Tief aus dem September 2024) und ca. 17.030 Punkte (Tief aus dem August 2024) näher.

Update: News zu Depotwerten

In der vergangenen Woche gab es zahlreiche Nachrichten zu Einzelwerten aus dem AktivInvestor-Depot. Hier der Überblick:

AUTO1 Group: Im Ausverkauf den Stop Loss gerissen

Chartquelle: TradingView

Deutliche Spuren hat der Ausverkauf vom Montag auch im AktivInvestor-Depot hinterlassen. Denn mit einem Kurs von 14,63 Euro starteten die Aktien des Online-Gebrauchtwagenhändlers AUTO1 Group unter dem von mir bei 16 Euro gesetzten Stop Loss und wurden zu diesem Preis verkauft. Da ist es auch kein Trost, dass mit der Erholung des Gesamtmarktes die Papiere aktuell mit 17,39 Euro wieder deutlich über dem Stop Loss liegen.

Nach dem Teilverkauf im Oktober 2024, als das erste Kursziel bei 10,00 Euro erreicht wurde, verlässt AUTO1 damit endgültig das AktivInvestor-Depot. Nachdem mit dem ersten Teilverkauf bereits ein Kursgewinn von 157 Prozent erzielt werden konnte, sind es jetzt stattliche 278 Prozent.

NVIDIA fliegt ebenfalls auch aus dem AktivInvestor-Depot

Chartquelle: TradingView

 Ebenfalls erwischt hat es beim jüngsten Ausverkauf die Aktien des KI-Konzerns Nvidia. Das war allerdings recht vorhersehbar, nachdem ich hier in der letzten Ausgabe (14/2025) mit dem Rücksetzer unter 100 Euro auf die hohe Wahrscheinlichkeit weiterer Verluste hingewiesen habe.

Der Stop Loss lag hier bei 90 Euro, der mit dem Eröffnungskurs am Montag von 75,70 Euro deutlich unterschritten wurde. Zu diesem Kurs wurden die Aktien demzufolge auch direkt verkauft. Nachdem Nvidia im November 2023 zu 45,10 Euro verkauft wurden, verbleibt am Ende ein Plus von rund 68 Prozent.

Zur Erinnerung: Im Oktober letzten Jahres gab es bereits einen Teilverkauf bei 132,90 Euro, damit konnte damals ein Kursgewinn von 194 Prozent erzielt werden.

Secunet Security: Mit 133 Euro gerade so am Stop Loss vorbeigeschrammt

Chartquelle: TradingView 

Zum Glück knapp am Stop Loss bei 130 Euro vorbeigeschrammt bin ich bei den Aktien von secunet Security. Inzwischen haben sich die Papiere wieder auf 167,70 Euro erholt und liegen damit im AktivInvestor-Depot solide 60 Prozent im Plus.

Hier hoffe ich, dass sich der Rücksetzer nicht wiederholt, da ich secunet Security für ein sehr gutes Unternehmen halte und den Aktien langfristig weiteres Potenzial zutraue.

SFC Energy erhält NATO-Folgeauftrag

Der Brennstoffzellen-Spezialist SFC Energy hat Ende letzter Woche mitgeteilt, dass er vom langjährigen Partner ZeroAlpha Solutions Ltd. einen Folgeauftrag im Volumen von 1,5 Millionen Euro für Direktmethanol-Brennstoffzellen vom Typ JENNY und EMILY erhalten hat.

Die Bestellung hat ZeroAlpha– wie bereits davor – im Auftrag der NATO Support and Procurement Agency (NSPA) durchgeführt, also der Beschaffungsorganisation der NATO-Staaten.

Aktien von SFC Energy haben sich schnell von Rücksetzer am Montag erholt und notieren aktuell mit 19,94 Euro nur knapp unter der 20-Euro-Marke. Im Depot liegen die Papiere damit derzeit rund neun Prozent im Plus. Für mich bleiben Aktien auf dem aktuellen Niveau weiter ein Kauf.

Grenke trennt sich von Schweizer Factoring-Geschäft

Kräftig unter Druck geraten sind zuletzt auch die Aktien des IT-Leasinganbieters Grenke AG. Vor allem, nachdem Grenke mit den für 2024 vorgelegten Zahlen und dem Ausblick auf das laufende Jahr für Enttäuschung sorgte (siehe dazu Ausgabe 13/2025).

Ende letzter Woche hat Grenke verkündet, dass das Factoring-Geschäft in der Schweiz an die Teylor AG verkauft wird und dazu auch ein Vertrag unterzeichnet wurde. Grenke will sich dann wieder auf das profitable Geschäft im Small-Ticket-Leasing konzentrieren.

Grenke-Aktien sind am Montag bis auf 11,94 Euro abgerutscht, dem tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Inzwischen konnten sie sich wieder auf aktuelle 13,80 Euro erholen, sind damit mit einem Minus von rund 18 Prozent derzeit nach Bayer der zweitschwächste Depotwert. Ich glaube aber weiter an mittelfristig wieder deutlich höhere Kurse. Der Grenke-Vorstand hatte zuletzt angekündigt, dass das Leasing-Neugeschäft auf 3,2 bis 3,4 Milliarden Euro zulegen und damit den Rekordwert aus dem letzten Jahr noch übertreffen soll.

AktivInvestor-Depot

 

Bislang abgeschlossene Depot-Verkäufe

Wichtige Hinweise:

  • Die angegebenen aktuellen Kurse sind die Schlusskurse vor Fertigstellung dieser Ausgabe
  • In der Spalte „Seit Jahresbeginn“ wird die Kursveränderung bezogen auf den letzten Schlusskurs des Jahres 2023 angegeben
  • Spalte „Handlung“ bedeutet für mich persönlich:
    • K: Aktuelle Kurse könnten zum Kauf genutzt werden
    • H: Halten: Beim aktuellen Kurs drängt sich mir weder ein Kauf noch ein Verkauf auf
    • V: Das aktuelle Kursniveau könnte für einen Verkauf genutzt werden.
  • Sind für einzelne Positionen Stop-Loss-Limits oder Take-Profits vorgesehen, erfahren Sie das bei der Vorstellung der Position oder in den regelmäßigen Updates zu den Depotwerten
  • Positionsverkäufe werden in den jeweiligen Ausgaben angekündigt

Bitte an dieser Stelle unbedingt den Disclaimer beachten, da es sich natürlich nur um meine Meinung handelt. Es ist keine Anlageberatung, Empfehlung, Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten. Jede Leserin und jeder Leser entscheidet selbst, was er tut!

Watchlist-Update: Coinbase, ASML & q.beyond

Weiter deutlich nachgegeben haben in den letzten Tagen auch alle Werte meiner Watchlist.

Die Aktien der Kryptobörse Coinbase sind am Montag sogar bis auf 120 Euro abgerutscht, notieren aktuell aber wieder bei 139 Euro.

Beim niederländischen Halbleiterkonzern ASML ging es am Montag bis auf 511 Euro abwärts, bevor Mutige wieder zugriffen und die Aktien wieder auf 556 zulegen konnten.

Der IT-Dienstleister q.beyond konnte die Gewinne der letzten Wochen nicht verteidigen und rutschte im Tief bis auf 0,65 Euro ab. Auch q.beyond konnte sich von diesem Rücksetzer wieder etwas erholen, die Aktien wechseln momentan bei 0,71 Euro den Besitzer.

Obwohl ich ja bei der Watchlist gerade auf Rücksetzer für einen Einstieg warte, schaue ich in der aktuellen Lage weiterhin lieber von der Seitenlinie zu. Denn zu unsicher ist die Gesamtlage, zu groß das Risiko, dass wir in einen Bärenmarkt rutschen und die Kurse in den nächsten Wochen weiter kräftig nachgeben. Selbst auf die Gefahr hin, dass ich gute Einstiegschancen vergebe, beobachte ich also vorerst weiter.

Übersicht bislang besprochene Watchlistwerte

News-Update – Wichtige Nachrichten im Überblick

US-Arbeitsmarktbericht überrascht mit starken Daten

Deutlich besser als erwartet fiel der vergangenen Freitag vorgelegte US-Arbeitsmarktbericht aus, vor allem beim Stellenaufbau. Denn im März 2025 wurden statt der erwarteten 137.000 Stellen mit 228.000 Stellen beinahe doppelt so viele neue Stellen geschaffen.

Die US-Arbeitslosenquote stieg im März leicht von 4,1 Prozent auf 4,2 Prozent. Erwartet wurde dagegen eine unveränderte Quote von 4,1 Prozent.

Die Stundenlöhne legten gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent zu und gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,8 Prozent (Prognose hier: +3,9 Prozent).

Infineon kauft in den USA zu

Der Münchner Chipkonzern Infineon meldet einen milliardenschweren Zukauf in den USA. Für 2,5 Milliarden US-Dollar soll das autobezogene Ethernet-Geschäft vom Konkurrenten Marvell Technology übernommen werden. Damit will Infineon die eigene Position im Bereich Automobilsoftware – und hier ganz speziell bei der Schlüsseltechnologie Datentransport zwischen Hardware und Software – stärken. Außerdem verspricht man sich im Hause Infineon Wachstumschancen im Bereich der künstlichen Intelligenz.

Marvell erzielte zuletzt mit dieser Sparte einen Jahresumsatz von 225 bis 250 Millionen US-Dollar und eine Bruttomarge von rund 60 Prozent.

Finanziert werden soll der Zukauf, der mit einem Umsatzmultiple von ca. zehn nicht unbedingt ein Schnäppchen ist, durch eigene liquide Mittel sowie durch die Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital, u.a. über einen bereits zugesagten Brückenkredit. Der Infineon-Vorstand rechnet damit, dass alle erforderlichen Genehmigungen noch in diesem Jahr ereilt werden und somit auch die Transaktion noch 2025 über die Bühne gehen kann.

Die im deutschen Leitindex DAX notierten Infineon-Aktien verlieren in dieser Woche deutlich, am Mittwoch um bislang 6,4 Prozent auf 23,67 Euro. Seit Jahresbeginn haben die Papiere damit bislang gut 20 Prozent verloren.

Continental spaltet jetzt auch seine Kunststoffsparte ab

Nachdem der Automobilzulieferer Continental bereits angekündigt hat, seine Automotive-Sparte auszulagern, steht nun scheinbar die nächste Abspaltung an. Denn Continental will auch seine im Unternehmensbereich ContiTech enthaltende Kunststoffsparte ausgliedern. Das dürfte ca. 39.000 Mitarbeiter betreffen, die in ContiTech zuletzt einen Umsatz von rund 6,4 Milliarden Euro erzielten. Damit treibt Continental seinen Plan voran, zukünftig wieder ein reiner Reifenhersteller zu werden.

Continental-Aktien hilft das derzeit wenig, denn die geben heute weitere ca. vier Prozent auf 59,02 Euro nach und haben damit im laufenden Jahr bereits ca. neun Prozent an Wert verloren.

Qiagen erhöht Gewinnprognose

Positive Nachrichten kamen am Montag vom Diagnostik-Spezialisten Qiagen. Der gab trotz der aktuellen Marktturbulenzen bekannt, dass der Gewinn pro Aktie im laufenden Jahr auf 2,35 US-Dollar steigen dürfte. Bislang lag die Unternehmensprognose bei 2,28 US-Dollar pro Aktie.

Grund für den optimistischeren Blick auf das Geschäftsjahr ist der bislang gute Jahresstart. Nach vorläufigen Zahlen stieg der Nettokonzernumsatz im ersten Quartal um 5 Prozent auf ca. 483 Millionen US-Dollar und übertrifft damit die eigene Prognose. Der bereinigte verwässerte Gewinn dürfte bei mindestens 0,55 US-Dollar pro Aktie liegen, ebenfalls mehr als bislang mit 0,50 US-Dollar kommuniziert.

Wegen der guten Nachrichten waren die im DAX notierten Qiagen-Aktien am Montag der einzige DAX-Wert, der den Handelstag mit einem Plus beenden konnte. 

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