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Wie die „Hunde des Dow Jones“ Anlegern helfen können: Dividendenstrategie Dogs of the Dow erklärt

by AktivInvestor

Die Dogs of the Dow-Strategie kommt aus dem Amerikanischen und wurde vom Wirtschaftswissenschaftler Michael B. O`Higgins bereits 1991 entwickelt und später in seinem Buch „Beating the Dow“ anhand von konkreten Ergebnissen der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Bei der Anlagestrategie geht es aber nicht, wie der Name vermuten lässt, um Hunde (also Dogs), sondern Dogs steht in den USA umgangssprachlich auch für die Adjektive:

  • unpopulär,
  • langweilig oder
  • unattraktiv.

Gemeint sind also Aktien, die Anlegern als langweilig oder unattraktiv vorkommen, da sie in der Vergangenheit eine weniger starke Performance aufzuweisen haben, als beispielsweise Wachstumswerte im Technologiesektor oder der Biotech-Branche, und deshalb von Anlegern als unpopulär wahrgenommen werden.

Diesen Fakt macht sich O`Higgins in seiner Annahme zunutze und unterstellt, dass diese – aus seiner Sicht erfolglosen – Aktien ein hohes Aufholpotenzial haben.

Umsetzung der Dividendenstrategie Dogs of the Dow

Als Auswahlkriterium wählt er deshalb immer zu Jahresbeginn die 10 Aktien aus dem (insgesamt 30 Werte umfassenden) Dow Jones, die die höchste Dividendenrendite haben.

Anschließend wird in jede der identifizierten Aktien der gleiche Betrag investiert, d.h. der verfügbare Gesamtbetrag durch zehn geteilt. Die zu Jahresbeginn gekauften Aktien werden bis zum Jahresende gehalten und dann verkauft.

Immer zum Start des nächsten Jahres wird der Prozess wiederholt, d.h. es werden wieder die zehn dividendenstärksten Aktien selektiert und in diese der gleiche Betrag investiert.

Ziel der Dividendenstrategie Dogs of the Dow

O`Higgins unterstellt also, dass Werte mit einer sehr hohen Dividendenrendite möglicherweise unterbewertet sind. Ziel seiner Anlagestrategie ist es, diese Werte immer zu Jahresbeginn zu finden und zu kaufen. Da er nur Werte aus dem Dow Jones auswählt, handelt es sich immer um Blue Chips, die eine entsprechende Marktkapitalisierung aufweisen und auch sehr liquide handelbar sind.

Fällt der Kurs einer Aktie, die Dividende bleibt aber stabil oder steigt sogar, dann erhöht sich die Dividendenrendite. Dieses Filterkriterium nutzt O`Higgins bei seiner Aktienauswahl, um so Werte zu finden, die über Aufholpotenzial verfügen und damit unterjährig den Markt outperformen.

Umsetzung der Dogs of the Dow-Dividendenstrategie

Im ursprünglichen Sinne sollen alle mittels der Dogs of the Dow-Strategie zu Jahresbeginn zu gleichen Teilen gekauft und am Jahresende verkauft werden. Funktioniert die Strategie, profitiert der Anleger von steigenden Aktienkursen und zudem von der vereinnahmten Dividende.

In der Praxis nutzen aber auch viele Anleger die Strategie, um nur einzelne Werte zu finden und in diese zu investieren, häufig auch nicht über die gesamte empfohlene Haltedauer.

Beliebt ist die Umsetzung der Strategie auch bei Anlegern, die dann die Einzelwerte nicht als Aktien, sondern als CFD (Contract for Difference) kaufen, um dadurch einen zusätzlichen Hebeleffekt zu erzielen. Das sollten aber nur sehr risikobereite und erfahrene Anleger tun, denn die Hebelwirkung verstärkt nicht nur die Gewinne, sondern hebelt auch Kursverluste und kann bis zum Totalverlust führen.

Foto von Tima Miroshnichenko

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